In der ersten Strophe (V. 1-4) beginnt das Gedicht mit dem Gott „Baal“, welcher zunächst nur mit dem Personalpronomen1 „er“ bezeichnet wird, auf einem Häuserblock sitzend. Dichtungen und Schriften. 1910-1925). Die Winde lagern schwarz um seine Stirn. In der letzten Strophe des Gedichts ändert sich das Metrum jedoch aufgrund der dramatischen Bedeutung der Strophe. Nicht nur durch die Wortschöpfung ,,Glutqualm", sondern auch durch die Personifikation dieser, welche sich mit ihre Zerstörungswut buchstäblich durch die Stadt ,,frißt" (Z.20), erhält die fünft Strophe des Gedichtes von Georg Heym den Charakter eines Strafgerichts. Rhetorisch beginnend mit einem Vergleich ,,Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik/ der Millionen durch die Straßen laut" (Zeile 9-10) wird nicht nur die Masse der Gebäude anhand der Zahl ,,Millionen" deutlich, sondern auch die Bewegung der Stadt und die Geräuschkulisse, die charakteristisch für eine Großstadt ist.
Gesamtausgabe, Bd.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. - Zivilisationskritik Formal ist das Gedicht zunächst in fünf Strophen à vier Verse in einem Wechselreim (abab) verfasst. Im fünften Vers gibt sich der Baal die Muße, sich von der Abendsonne den Bauch zu bescheinen, während die Städte um ihn niederknien (V. 6) und die Kirchenglocken der Stadt aus der großen Zahl von schwarzen Schloten herausragen und ihm zu Ehren läuten (V. 7f). Dies wird durch das Zitat ,,Auf einem Häuserblocke sitzt er breit" (Z.1) deutlich, denn das auf einem Häuserblock sitzen, anstatt auf einem einzelnen Haus, und das Adjektiv ,,breit" lassen den Gott als etwas übernatürlich, bzw. voll gut gelungen.Also , ich find deine interpretation is wirklich gut gelungen. Mir fällt nur eines auf, nämlich, dass du fast immer Zeile statt Vers geschrieben hast. schwelt; langsam, ohne Flamme verbrennend. Doch trotzdem wird in diesem Gedicht die Frage nie beantwortet, warum der Gott der Stadt eigentlich zornig oder wütend auf die Großstadt ist. Mit diesem Oxymoron ,,ein Meer von Feuer", beschreibt Georg Heym nicht etwa ein normales Feuer oder eine Lichterscheinung, sondern es kommt einem Großbrand in einer Stadt viel näher. Enjambement: Zeilensprünge. Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust. Heym, George - Der Gott der Stadt Appunto di letteratura tedesca con riassunto della poesia ''Der Gott der Stadt'' di George Heym, autore appartenente alla corrente dell'Espressionismo Personifikationen treten. Auch seine Studentenzeit ist durch einige Wechsel gekennzeichnet. Abend und Morgen stehen damit diametral2 zueinander: Der Abend beginnt mit Zerstörung, während der Morgen ein Neubeginn und Wiederanfang darstellt. Das Gedicht beginnt abends und endet in der letzten Strophe am Morgen; daraus lässt sich erschließen, dass das Gedicht einen Prozess in den folgenden Strophen beschreiben wird. ,,Das Wetter schwelt in seinen Augenbrauen", hier verändert sich auch die Atmosphäre des Gedichtes, denn aus dem Wetter wird ein regelrechtes ,,Donnerwetter" und es erscheint der Eindruck, als könnte der Gott mit seinem wütenden Blitz Blicke schleudern. Was zuvor als dicht bebaut beschrieben wurde, das heißt Fabriken und Häuser dicht nebeneinander, kann der herannahenden Glutqualm nicht standhalten und wird zerstört ,,Und der Glutqualm braust/ Und frißt sie auf, bis spät der Morgen tagt". Hier wird das pulsierende Großstadtleben beschrieben als „Korybanten-Tanz“ von Millionen Menschen beschrieben (V. 9f), während der Rauch und die Abgase der Industrieanlagen opfergabengleich vom Baal angezogen werden (V. 11f). Doch der Gott ist keine gütiger Gott, denn er schaut ,,voll Wut, wo fern in Einsamkeit/ Die letzten Häuser in das Land verirren" (Z.
Im weiteren Verlauf seiner Jura-Karriere wird Heym jedoch wegen eines fahrlässigen Fehlers entlassen und hat Schwierigkeiten seinen Vorbereitungsdienst woanders fortzuführen. Das im Jahre 1910 verfaßte Gedicht ,,Der Gott der Stadt" von Georg Heym thematisiert eine Art negativ eingestellte Theologie, indem ein mächtiger, aber auch zornig und wütender Gott namens Baal, mit einer gewaltigen Feuerglut eine ganze Großstadt vernichtet. Dadurch entstanden wohl dichte Bebauungen wobei letztendlich die Kirchtürme von den Fabriken überragt wurden.
Das im Jahre 1910 verfaßte Gedicht ,,Der Gott der Stadt" von Georg Heym thematisiert eine Art negativ eingestellte Theologie, indem ein mächtiger, aber auch zornig und wütender Gott namens Baal, mit einer gewaltigen Feuerglut eine ganze Großstadt vernichtet. All dies lässt sich neben weiteren typischen expressionistischen Motiven und Stilmittel in feinsten Nuances in Georg Heyms Gedicht wiederfinden. diametral: gegenüberliegend, entgegengesetzt. Das Gedicht „Der Gott der Stadt“ von Georg Heym (1887-1912) stammt aus dem Jahre 1910. Der zweite Abschnitt von Zeile 9-12 hingegen beschreibt ausschließlich die Großstadt, das heißt die ,,Opfergabe" und die Ekstase in der sie sich befindet. In der zweiten Strophe wird Wut und Zorn fortgeführt und auch der eigentliche Name Baal des Gottes zum ersten Mal erwähnt. Das Studium der Rechtswissenschaften liegt ihm nicht besonders, dennoch besteht er seine erste Staatsprüfung und bekommt eine Stellung zum Vorbereitungsdienst am Amtsgericht Berlin-Lichterfelde. Die Großstadt erzeugt umweltschädliche Abgase in Vers 2, 8 und 11; häufig werden diese mit den typisch expressionistischen Farben schwarz und rot assoziiert. Wenn es jedoch nur den jähzornigen Abgott Baal gibt, jedoch keinen Gott, wie wir ihn kennen, dann wird damit auch jegliche Hoffnung in diesem Gedicht unterwandert.